Published 26/06/2014
2014 jährt sich der Beginn des Ersten Weltkriegs zum 100. Mal. Wir geben Ihnen hier einen Überblick.
Farbfotografien des Ersten Weltkriegs
Ereignisse des Ersten Weltkriegs wurden nicht nur in schwarz/weiß, sondern auch in Farbe festgehalten. An der französischen Front kam das von den Brüdern Lumière patentierte Autochromverfahren zum Einsatz. Fotografen wie Fernand Cuville und Jules Gervais-Courtellemont schafften es, impressionistische Visionen vom Krieg herzustellen.
Frank Hurley, offizieller australischer Kriegsfotograf, erstellte Farbfotografien mit Hilfe des „Paget-Colour System“. Dabei werden Glasplatten verwendet, die Farbfotografien ermöglichten. Seine Bilder zeigen Kampfflugzeuge der AIF (Australian Imperial Airforce) und verlassene Schlachtfelder.
|
|
|
Das Leben in den Schützengräben
Das tägliche Leben in den Schützengräben war von Truppe zu Truppe unterschiedlich. Manche Soldaten waren regelmäßigen Attacken ausgesetzt, während andere wiederum eher ruhige Erfahrungen machten. Tagsüber wurden Beobachtungsballons und Scharfschützen eingesetzt – daher war es am sichersten, sich bei Nacht fortzubewegen.
Die hygienischen Bedingungen in den Schützengräben waren nicht ausreichend – Kopfläuse, Ungeziefer und Krankheiten waren keine Seltenheit. Konnten Soldaten diverse Infekte und Krankheiten vermeiden, waren sie trotzdem den kalten Temperaturen ausgesetzt, die oftmals unter dem Gefrierpunkt lagen.
|
Kriegsgefangene
Im Jahr 1915 wurden die ersten Kriegsgefangenenlager errichtet. Regierungen verfassten Gesetze, in denen Soldaten vorgeschrieben wurde, Gefangene human zu behandeln. Mit Ausnahme von Waffen, Pferden und Militärpapieren mussten auch alle persönlichen Habseligkeiten im Besitz der gefangengenommenen Soldaten bleiben.
Auf Grund der großen Anzahl von Insassen in den Lagern, waren Krankheiten keine Seltenheit. Als der Waffenstillstand von Compiègne in 1918 beschlossen wurde, bedeutete das für viele nicht nur das Ende des Kriegs, sondern auch das Ende von vier Jahren in Gefangenschaft.
|
|
|
Artillerie
Während des ersten Weltkriegs kam eine Vielzahl von unterschiedlichen Waffen zum Einsatz. Truppen konnten so schnell Land gewinnen und Militaerstrategien, - tätigkeiten und –taktiken wurden verbessert. Waffen mit größerer Reichweite erzielten größere Explosionen.
Maschinengewehre gehörten mitunter zu den tödlichsten Waffen des Kriegs. In der Schlacht an der Somme wurden 60.000 Maenner getötet – die meisten davon durch Maschinengewehre.
|
Kleidung und Uniformen
Da Frauen während des Kriegs oftmals Männerarbeit übernahmen, die Uniformen oder Hosen vorschrieb, entwickelte sich ein neuer Stil im Bereich der Frauenkleider. Mit der Massenherstellung von Militäruniformen, nahm auch der Kleidungsstil einen eher strukturierten, militärischen Stil an. Farbtöne waren gedämpft, die Designs einfach und der geschlechterspezifische Kleidungsstil eher zurückhaltend.
Männerkleidung passte sich an die Kriegsbegebenheiten an – es wurde konstant nach Verbesserungen gesucht, um das Leben in den Schützengräben etwas leichter zu machen. Deutsche Soldaten kleideten sich mit feldgrauen Waffenröcken und Hosen.
|
|
|
Lebensmittelrationierung
Lebensmittelknappheit war nicht nur in Großbritannien ein Thema. Auch Deutschland musste Lebensmittel rationieren, da durch die Errichtung von Seeblockaden die Lieferung wichtiger Nahrungsmittel ausfiel.
In Großbritannien, sowohl als auch in Deutschland und Frankreich, wurden Lebensmittelkarten ausgegeben und die Nahrungsaufnahme ueberwacht.
|
Kriegsdienstverweigerung
Im Gegensatz zu Deutschland herrschte in Großbritannien keine Wehrpflicht. Viele Bürger sprachen sich deshalb gegen den Kriegseinsatz aus und lehnten es ab, ihrem Land zu dienen. Es war keine Seltenheit, diese Kriegsdienstverweigerer zu verhaften. Im Jahr 1916 wurden erste Gesetze zur Wehrpflicht eingeführt, um diesem Problem entgegen zu wirken.
|
|
|
Chemische Kriegsführung
Der Erste Weltkrieg ist vor allem auch wegen dem Einsatz von chemischen Waffen bekannt. Da Gas schwerer als Luft ist, wurde es besonders gerne zur Kriegsführung gegen Soldaten in den Schützengräben eingesetzt. Hauptsächlich verwendet wurde Tränengas, das die Funktionsfähigkeit des menschlichen Körpers beeinträchtigt und Senfgas, Phosgen und Chlor, die oftmals tödlich waren.
Bilder, die Gaswolken zeigen, gehören heute zu den charakteristischsten Fotos des Ersten Weltkriegs. Letztendlich war der Einsatz von Gas jedoch nur für ca. vier Prozent der Gesamtopferzahl verantwortlich. Gasmasken und effiziente Warnsysteme wurden etnwickelt, um die Anzahl der Todesopfer so gering wie möglich zu halten.
|
Tiere im Krieg
Pferde wurden verstärkt im Ersten Weltkrieg eingesetzt. Der Gebrauch von Maschinengewehren auf dem Schlachtfeld machte aber nur deutlich, wie verletzlich diese Tiere im Endeffekt waren. 484.000 Pferde wurden im Zuge des Kriegs getötet.
Dank ihrer Geschwindigkeit und Beweglichkeit spielten Hunde eine große Rolle als Boten für Truppen. Hunde – die besten Freunde des Menschen – waren auch eine Art psychologische Hilfe für Soldaten in den Schützengräben.
|
|
|
Die Rolle der Frauen
Während die Männer in der Armee dienten, übernahmen die Frauen alle alltäglichen Arbeitsaufgaben. Oftmals hatten sie auch Anstellungen beim Heer: als Pflegekräfte, Krankenschwestern und auch in Munitionsfabriken. Außerhalb der Arbeitszeiten waren sie verantwortlich für das Stricken von Kleidung und Erfassen von Vorräten.
|
Luftkrieg
Flugzeugflotten wurden zahlreich im Ersten Weltkrieg eingesetzt. Flugzeuge und Zeppeline, zu dem Zeitpunkt hauptsächlich bekannt durch Erkundungsflüge, spielten eine Hauptrolle in der Kriegsführung und im Bombardieren feindlicher Ziele.
Zeppeline, eine fortgeschrittene Art von Beobachtungsballon, stellten Raum für Munitionstransport zur Verfügung. Bekannt ist vor allem der Einsatz von Zeppelinen gegen London im Zuge der Luftangriffe.
|
|
Kriegsführer
Von Zsar Nicholas II bis hin zu Lloyd George, die Kriegsführer des 1. Weltkriegs waren zahlreich.
King George V, General Douglas Haig, President Woodrow Wilson, Kaiser Wilhelm II. – das sind nur einige der Namen und Gesichter, die wir heute wiedererkennen. Sie sind berühmt (in manchen Fällen eher berühmt-berüchtigt) für ihre Führung, Kompetenz und Taten während der Zeit des Kriegs.
|
|
|
Politische Karikaturen
Zeitungen hatten es leicht, Informationen für Massen zur Verfügung zu stellen und zu verbreiten – zu den Themen zählten Opferzahlen, Vorteile in den Schlachten, neue Ausrüstung,... Die Regierung hatte jedoch Kontrolle über diese Veröffentlichungen.
Politische Karikaturen wurden ebenso in Zeitungen abgedruckt. Voll mit Symbolen und Sinnbildern konnten diese Karikaturen einen zynischen Blickwinkel auf die Kriegsgeschehnisse bewahren. Sie prangerten die Regierung für die Verschwendung von Leben und Resourcen an.
|
Kriegerdenkmäler
Nach den hohen Opferzahlen des Ersten Weltkriegs wurde dringend ein Ort benötigt, um den Toten zu gedenken. Viele Denkmäler wurden in den 1920ern und 1930ern errichtet, um an gefallene Soldaten zu erinnern.
Der Friedensvertrag von Vesailles besagt, dass jedes Land für die Erhaltung seiner eigenen Militärgräber verantwortlich ist. Viele Tote waren jedoch unidentifizierbar, was zur Errichtung von Denkmälern führte, die „unbekannten Soldaten“ gedenken.
|
|