Published 17/03/2016
2017 jährt sich die Russische Revolution zum 100. Mal.
Die Russische Revolution war das Ergebnis einzelner Vorfälle, die im Jahre 1917 stattfanden und zum Sturz der Zarenfamilie führten. Der Revolution waren jahrelange soziale Unruhen vorausgegangen.
Hintergrund Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts wurde Russland von Zaren regiert.
Ungefähr 85 Prozent der russischen Bevölkerung lebte von der Landwirtschaft, die Mehrheit der Bauern jedoch in extremer Armut.
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1861 - Aufhebung der Leibeigenschaft Bauernbefreiung in Russland: Zar Alexander II. befreit mit dem Manifest „Über die allergnädigste Gewährung der Rechte freier ländlicher Bewohner für die leibeigenen Menschen“ am 3. März 1861 25 Millionen Bauern.
Die schnelle Industrialisierung führt zur Bildung einer Arbeiterklasse und der Verbreitung revolutionärer Ideen.
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Mai 1887 - Lenins Bruder, Alexander Uljanow, wird wegen der Beteiligung am fehlgeschlagenen Attentat auf Zar Alexander III. gehängt
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22. Januar 1905 - Petersburger Blutsonntag Bauern und Industriearbeiter streiken und demonstrieren in der ganzen Stadt. Wachen des Zaren feuern in die Menge tausender friedlicher Demonstranten. Viele sterben oder werden verletzt. Anstatt die Proteste zu ersticken, verstärken die Repressionen Streiks und Aufstände im ganzen Reich.
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27. Juni 1905 - Meuterei auf dem Panzerkreuzer Potemkin im Schwarzen Meer Die Revolution erfasst die Marine. Inspiration für Sergej Eisensteins Film.
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Oktober - Generalstreik in Russland Mit der Erklärung eines Generalstreiks erreicht die revolutionäre Bewegung im Oktober 1905 ihren Höhepunkt.
Nikolaus II. unterzeichnet das Oktobermanifest, welches Bürgerrechte gewährt und die Bildung einer Kabinettsregierung und eines gesetzgebenden Parlaments, der Duma, vorsieht. Die Proklamation des Manifests wird am 17. Oktober mit Jubel auf den Straßen begrüßt und der Generalstreik wird abgesagt.
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21. Juli 1906 - Aufgrund wachsender Spannungen zwischen der Staatsduma und dem Ministerrat von Nikolaus II. wird das Parlament aufgelöst.
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1908 - Rasputin wird in die Aristokratie eingeführt Rasputin macht sich besonders bei den aristokratischen Damen sehr beliebt - vor allem mit spektakulären "Heilungen".
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1914 - Der 1. Weltkrieg beginnt. Im folgenden Jahr übernimmt Zar Nikolaus II. das Kommando über die russische Armee Der Krieg fordert unvorstellbare Opfer und bringt Nahrungsmittelknappheit mit sich. Im Jahr 1916 desertieren 1,5 Millionen Soldaten.
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Dezember 1916 - Rasputin wird von Mitgliedern des russischen Adels ermordet Als Nikolaus II. St. Petersburg verlässt, um die russischen Truppen im 1. Weltkrieg zu führen, übernimmt die Zarina die Leitung der inneren Angelegenheiten und entlässt viele Minister. Die Schuld dafür wird Rasputin gegeben.
Er hat großen Einfluss auf das Zarenpaar und wird Klerus und Adel immer mehr zum Dorn im Auge.
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Zeittafel der Russischen Revolution (1917) 22. Januar - 140.000 Menschen streiken in Petrograd, um der Opfer des blutigen Sonntags zu gedenken; Streiks auch in anderen Städten
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23. Februar - Die Februarrevolution wird durch Ereignisse am Internationalen Frauentag ausgelöst Textilarbeiterinnen initiieren einen Massenstreik in Petrograd. 128.000 Arbeitende gehen schlussendlich auf die Straße und fordern u. a. das Ende des Kriegs und eine Verbesserung der Nahrungsmittelversorgung.
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26. - 27. Februar - Der Zar will den Streik mit militärischer Gewalt auflösen Am frühen Sonntagmorgen beginnt die Polizei mit der Verhaftung von Führern revolutionärer Organisationen, einschließlich der Bolschewiki.
Der Zar will den Streik mit militärischer Gewalt lösen, jedoch beginnen die Truppen zu meutern und wechseln auf die Seite der Demonstranten über.
28. Februar - Der Zar versucht nach Petrograd zurückzukehren, wird aber durch Probleme mit der Eisenbahn aufgehalten. Die Duma und der Petrograder Sowjet, Vertretung der Petrograder Arbeiter und Soldaten, treffen zusammen, um die weitere Vorgehensweise zu planen. 1. März - Frankreich und Großbritannien erkennen die provisorische Regierung formell als offizielle Regierung Russlands an 2. März - Der russische Zar Nikolaus II. unterschreibt seine erzwungene Abdankung (zugunsten des Großfürsten Michail, der die Macht effektiv ablehnt)
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3. April - Lenin und andere Bolschewiki kehren aus dem Exil nach Petrograd zurück Die deutsche Regierung hilft dem bolschewistischen Führer Lenin bei der Rückkehr nach Russland. Er veröffentlicht die „Aprilthesen“, die „Frieden, Brot und Land“ versprechen und verkündet: „Alle Macht den Sowjets.“
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Mai 1917: Leo Trotzki kehrt aus dem Exil nach Petrograd zurück Trotz früherer Differenzen mit Lenin schließt sich Trotzki den Bolschewiki an und spielt bei der Machtübernahme der Kommunisten eine entscheidende Rolle.
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Juliaufstand (16. - 20. Juli) Im Juli beginnen spontane Proteste gegen die provisorische Regierung. Nach dem erfolglosen Versuch der Bolschewiki diese Proteste in einen Putsch auszuweiten, wird Lenin in den Untergrund gezwungen.
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24. Juli - Alexander Kerenski wird Premierminister der provisorischen Regierung Im Gegensatz zu den Bolschewiki beabsichtigen die sozialistischen Revolutionäre die weitere Beteiligung Russlands am 1. Weltkrieg – eine unpopuläre Entscheidung beim russischen Volk.
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August - Der Putschversuch des Oberbefehlshabers der russischen Armee, General Lawr Kornilow, scheitert Der Putschversuch Kornilows hat weitreichende Folgen.
Die Bolschewiki und radikalen Linken hatten vor der Gefahr eines Militärputsches gewarnt und sehen sich nun darin bestätigt.
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Die Oktoberrevolution - Lenin gelingt die Machtübernahme Die Bolschewiki übernehmen Petrograd und den Winterpalast, die letzte Bastion der provisorischen Regierung. Der Rat der Volkskommissare (abgekürzt Sownarkom) übernimmt unter der Führung Lenins die Kontrolle über Russland.
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Anmerkung: Bis zum 24. Januar 1918 galt in Russland der Julianische Kalender. Dieser wurde durch den Gregorianischen ersetzt. |